Podcasts von und mit Frauen, Folge 3: Sophia Hoffmann

Sophia Hoffmann ist Köchin und Autorin. 2016 startete sie den „Vegan Queens“-Podcast zunächst als Ergänzung zu ihrem gleichnamigen Kochbuch.

Podigee

Die Frage „Was gabs heute bei dir zum Frühstück?“ ist der Klassiker, um bei einem Audio-Interview am Anfang die Lautstärke einzupegeln. Brauchen wir jetzt ja nicht. Aber bei dir könnte das tatsächlich interessant sein. Was gabs heute bei dir zum Frühstück?

Bei mir gabs heute einen Chia-Pudding mit Kakao und Apfel. Und einen großen Kaffee.

Auch beruflich geht’s bei dir ums Essen. Du hast 2 Bücher veröffentlicht, bist auf YouTube und sonstigen sozialen Kanälen vertreten. Wie und wann entstand die Idee, auch noch einen Podcast zu starten?

Im Zusammenhang mit meinem zweiten Kochbuch, das auch „Vegan Queens“ heißt und im Herbst 2016 erschienen ist. Da drin werden speziell Frauen vorgestellt, die Gastronominnen oder in dem Kontext Unternehmerinnen sind. Da war schnell klar, dass das etwas den Rahmen sprengt, weil es so viele coole Frauen gibt, die ich gerne noch vorstellen würde. Dann kam die Idee von meinem Verlag, einen Podcast daraus zu machen. Die 1. Staffel hab ich mit dem Verlag gestartet, dann haben sie leider festgestellt, dass sie nicht wirklich die Kapazität haben, das mit mir zu produzieren. Mittlerweile mach ich es alleine. Es ist einfach zu einem Herzensprojekt geworden.

Warum liegt dir der Podcast so am Herzen?

Was mich nach wie vor antreibt, den Podcast zu machen, ist, dass es ist eine einzigartige Form ist, Leute vorzustellen. Ich sehe das wirklich ganz stark als Inspiration. Um diese Frauen sichtbarer zu machen, die ganz tolle Projekte machen.
Was mich nach wie vor antreibt, den Podcast zu machen, ist, dass es ist eine einzigartige Form ist, Leute vorzustellen.

Worüber sprichst du mit deinen Gästen?

Die 1. Staffel hat sich noch sehr auf das Thema „vegan“ und „Köchinnen“ beschränkt. Mittlerweile habe ich die Schublade noch viel weiter aufgemacht. Es geht um Unternehmerinnen und Nachhaltigkeit, ökologische und soziale. Und Feminismus. Das sind Themen, die mir wichtig sind.

Hier stellt Sophia kurz vor, worum es in der 2. Staffel des Podcast geht:

Kurz gesagt, was ist denn eine Vegan Queen?

Der Titel stammt noch aus meinem 2. Buch. Ich möchte mich immer gar nicht so am Veganismus aufhängen. Ich würde mich lieber an der „Queen“ aufhängen und sagen, Frauen sind oft zu bescheiden mit ihrer eigenen Arbeit und können sich gerne öfter mal selber krönen. Man muss auch mal stolz sein, auf das, was man macht. Und das versuche ich ein bisschen zu propagieren.

PodigeeIn der 3. Folge des Podcasts spricht Sophia mit Mary Scherpe.

Wie das denn bei dir? Du wirkst ja sehr souverän und eher extrovertiert. Ist das dein Naturell oder hast du dir das mit der Zeit angeeignet?

50/50. Mir ist das sicher schon immer leichtgefallen, in irgendeiner Form auf einer Bühne zu stehen. Ich habe kein Problem damit, vor Leuten zu sprechen. Aber was das Selbstbewusstsein gegenüber der eigenen Arbeit angeht, das musste ich mir schon hart erarbeiten.

Hättest du denn vielleicht ein paar gute Tipps? Gerade für Frauen, die z.B. darüber nachdenken, einen Podcast zu starten und sich nicht so recht trauen...

Eine Sache ist so dieser Punk-Rock-Gedanke, einfach mal anzufangen. Nicht zu lange immer nur Pläne zu spinnen. Nicht so viel Angst zu haben, auch mal Fehler zu machen. Das ist ja auch beim Kochen so, viele Leute trauen sich gar nicht erst zu kochen, weil sie Angst haben, dass etwas schiefgeht. Man muss, ganz natürlich, auch mal Fehler machen oder merken, es geht noch besser. Aber man muss mal irgendwo anfangen. Das versuche ich auch in den Folgen hervorzuheben, wir reden auch über Sachen, die schiefgehen, es ist nicht immer alles nur Hochglanz.

Hast du schön Pläne für die 3. Staffel?

Der Oberbegriff für die 2. Staffel war Nachhaltigkeit. Ich bin gerade am überlegen, ob es so einen Oberbegriff geben wird. Ich fände es spannend, noch mehr internationale Folgen zu machen. Ich habe jetzt 2 Folgen drin, die englischsprachig sind. Was cool ist, weil man dann auch noch mal ein anderes Publikum erreicht. Ich bin im März beruflich in den USA und guck mal, ob mir da jemand vors Mikrofon läuft.
Die Leute plaudern sehr ehrlich drauf los. Das ist, glaube ich, was den Reiz ausmacht. Man hat das Gefühl, mit am Tisch zu sitzen. Ein schönes, intimes Format.

Das funktioniert bei einem Podcast ja super. Du nimmst das Aufnahmegerät mit und guckst, was passiert...

Das finde ich auch so spannend daran. Für einen Podcast kann man auch relativ kurzfristig Leute gewinnen. Die meisten, die ich bisher angesprochen habe, finden das Format total spannend, sind auch sehr offen dafür. Und ich hab trotzdem das Gefühl, dass es noch einmal ein anderer Vibe ist als bei einem klassischen Interview. Die Leute plaudern sehr ehrlich drauf los. Das ist, glaube ich, was den Reiz ausmacht. Man hat das Gefühl, mit am Tisch zu sitzen. Ein schönes, intimes Format.

Das ist doch ein wunderbarer Schlusssatz. Vielen Dank, liebe Sophia, für deine Zeit.


Für unsere Best-of-Podcasterinnen-Playlist steuert Sophia die momentan aktuelle Folge der 2. Staffel bei. Darin spricht sie mit Sara Nuru über nuruCoffee, ein Projekt für fairen Kaffee aus Äthiopien. Hört und abonniert also einfach den Podcast hier:
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Wir empfehlen euch bald wieder eine Podcasterin, nämlich Theresa Arlt von Akustisches Plankton. Mit ihr sprechen wir im nächsten Teil unserer Reihe.